Damit die Raritäten gut gedeihen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An verschiedenen Stellen wurde der Mist im Sortenschaugarten abgeladen. Von dort aus verteilten ihn die Oberschüler an den Bäumen

Von Michaela Kumkar

 

Pflege haben auch die Obstbäume im Templiner Sortenschaugarten nötig. Dabei helfen seit Jahren Oberschüler, in Regie des Naturschutzbundes. Das Areal wird so zum grünen Klassenzimmer. Eine willkommene Unterstützung, sagen die Fachleute.

 

UCKERMARK. „Manchmal muss man eben auch Mist schippen", gibt sich Zehntklässlerin Madita pragmatisch. Gleich wird sie mit anderen Oberschülern damit beginnen, Pferdedung im Apfelschaugarten an der Kurmeile zu verteilen. Rund um die Bäume, die auf dem Areal stehen. Sozusagen als Garant dafür, dass sie weiter gut gedeihen. Dort wachsen 109 verschiedene Apfelsorten an 327 Bäumen. Ein Projekt, das auch dem Erhalt alter Sorten dient. Wer durch den Garten spaziert, der wird so klangvolle Namen wie beispielsweise Gewürzluikenapfel, Königlicher Kurstiel oder Schieblers Taubenapfel auf Hinweistafeln entdecken. Finanziert wurde das Projekt in den Jahren 2005 bis 2007 mit Fördermitteln aus dem Leader+-Programm im Auftrag der Stadt Templin und mit Unterstützung des Naturparks Uckermärkische Seen.

  Der NABU Regionalverband Templin e.V. koordiniert die Pflege im Sortenschaugarten. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden durch Patenschaften finanziert, die Menschen über einzelne Bäume übernehmen. „Davon gibt es mittlerweile 290", so Norbert Bukowsky vom NABU. Der Name des Paten ist am jeweiligen Baum vermerkt. Willkommene Hilfe bei der Pflege der Anlage erhält der Regionalverband von der Oberschule Templin.

 

 

 

 

„Vor zehn Jahren haben wir dazu eine Kooperations-vereinbarung abgeschlossen", ergänzt Thomas Volpers. Eingesetzt werden die Schüler zum Beispiel bei der Pflege der Baumscheiben, sie helfen beim Setzen von Pfosten oder sorgen dafür, dass sogenannte Leimringe als Schutz vor Schädlingen an den Stämmen der Apfelbäume angebracht werden.

  Für Letzteres haben in den vergangenen Tagen auch Jenny, Lea und Madita gesorgt. Eine neue Erfahrung für die drei Mädchen, genauso wie das Ausbringen von Mist. „Das war schon ungewohnt, muss aber auch sein", so Lea. Norbert Bukowsky und Thomas Volpers loben die Schü­ler für ihren diesjährigen Einsatz. Zufrieden mit dem Einsatz seiner Schützlinge ist auch Reiner Basinski, einer der Klassenlehrer und Jahr-gangsleiter in der Klassenstufe zehn. Für den Einsatz der Jugendlichen erhält der Förderverein der Oberschule Templin vom NABU eine Aufwandsentschädigung. Das Geld ist für die Ausrichtung der Abschlussfeier der Zehntklässler bestimmt.

  Unter dem Strich haben die Zehntklässler in den vergangenen Tagen fast 40 Kubikmeter Pferdedung verteilt. „Geliefert wurde er vom Gut Dorettenhof", lässt Thomas Volpers wissen. Mit dem dort ansässigen Verein plane der Naturschutzbund, eine Kooperation einzugehen. Enger zusammenarbeiten wolle man auch mit dem Ahorn Seehotel, ergänzt Norbert Bukowsky. „Es hat die Patenschaft über zehn Apfelbäume im Sortenschaugarten übernommen. Im Gespräch ist, weitere Aktivitäten zu entwickeln, um Hotelgästen das Areal an der Kurmeile näher zu bringen."

 

Kontakt zur Autorin

m.kumkar@uckermarkkurier.de

 

 

 


 Aus der Templiner Zeitung vom 13.07.2017, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

 

Zuletzt geändert: 13.07.2017