Wieder mehr junge Störche

Von Michaela Kumkar

 

Dieses Jahr war mehr Bewegung in den „guten Stuben" der Adebare als 2016. Zwei Templiner Fachleute, die seit Jahren ein Auge auf die beliebten Vögel in der Region haben, können anhand ihrer Beobachtungen noch mehr Erfreuliches berichten.

 

TEMPLIN. Diese Nachricht lässt Raum für Optimismus: In die­sem Jahr gab es mehr Storchennachwuchs als 2016 im Altkreis Templin. 85 Jungvö­gel haben Wolf-Hasso Seybold und Norbert Bukowsky, die beiden sind Weißstorchbeauftragte in der Region, fest­gestellt. Im vergangenen Jahr waren es nur 50. Insgesamt hatten sich auch wieder. mehr Brutpaare auf den Horsten in der Region niedergelassen. Gezählt wurden 46. 35 von ihnen brüteten erfolgreich. Kontrolliert haben die Fach­leute 63 Nistplätze, 17 waren nicht besetzt.

Wolf-Hasso Seybold erklärt Ursachen für die positive Tendenz: „Als die Störche im März, April bei uns ankamen, war das Wetter günstig. Wäh­rend der Aufzucht der Jungen sorgte die relativ warme und feuchte Witterung für eine erfolgreiche Nahrungssu­che." Dazu kam der glückliche Umstand, dass trotz der starken Niederschläge im Juni und Juli viele Jungvögel in den Horsten überlebten. „Wir haben nur acht tote Vögel gezählt. In anderen Regionen sah das wesentlich dramatischer aus." Allerdings könne diese Statistik nicht darüber hinweg täuschen, dass es schon einmal deutlich besser um die Adebare im Altkreis bestellt war, so Nobert Bukowsky. „Der Mittelwert für die Anzahl der Jungvögel lag in den Jahren von 2000 bis 2015 bei 105. In diesem Zeitraum gab es insgesamt 49 Storchenpaare, 43 hatten Nachwuchs."

Festgehalten haben er und Wolf-Hasso Seybold auch die Ankunftszeiten der ersten Störche in diesem Jahr: Am 23. März wurde ein Tier in Haßleben gesichtet, am 29. März in Steinfeld. Einen Tag später herrschte Leben im Fergitzer Horst, am 31. März im Hardenbecker beziehungsweise im Rosenower.

Auch 2017 hielten einige der Tiere die Menschen, die ein Auge auf sie haben, in Atem. Aus Ringenwalde wurde ein verletzter Storch gemeldet, so Norbert Bukowsky. Nach einem Sturm im Juli stürzte der Horst vom Dach der Groß Fredenwalder Kirche. Die Jungvögel überstanden das zum Glück unbeschadet.

Wenig anfreunden konnte sich ein Storchenpaar mit der vorhandenen Nisthilfe hinter einem Haus in Richtung Friedenfelde, am Abzweig Berkenlatten. „Es baute stattdessen einen Horst auf einem Strommast, brütete aber nicht dort", lässt Wolf-Hasso Seybold wissen. Für Aufsehen sorgte ein anderes Weiß-storchpaar in Röddelin. „Immer wieder steuerte es den dort vorhandenen Horst an, ließ sich allerdings nicht nieder. Später stellte sich heraus, dass darin eine Stockente brütete. Sie verließ den Nistplatz erst, als ihre Jungen flügge waren."

Auf Hinweise, wie es um die Tiere in der Region bestellt ist, sind die beiden Weißstorchbeauftragten natürlich auch in diesem Jahr angewiesen. Man kann sie ihnen telefonisch zukommen lassen.

 

         Kontakt: 03987 52939 oder 52259

 

Kontakt zur Autorin m.kumkar@uckermarkkurier.de

 

 

 

Aus der Templiner Zeitung vom 14.10.2017, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

 

Zuletzt geändert: 14.10.2017