Projekt zum Schutz des Schreiadlers in

der westlichen Uckermark

 

1. Ausgangssituation

Der Schreiadler gehört zu den gefährdesten Brutvogelarten in Deutschland. Gegenwärtig brüten in Brandenburg noch 22- 25 Brutpaare. Die jetzige Reproduktionsrate von ca. 0,6 Jungvögel/ Brutpaar ist jedoch so gering, dass sie für die Erhaltung des Bestandes nicht mehr ausreicht. Die in den letzten Jahren durchgeführten Untersuchungen zur Bestandsentwicklung (z.B. von T. Langgemach und P. Wernicke) haben gezeigt, dass die Ursache der Aufgabe der Schreiadler-reviere hauptsächlich durch die Verschlechterung der Nahrungshabitate begründet ist. In den aufgegebenen Revieren kam es in der Regel zu einer deutlichen Abnahme des Grünlandanteils. Ehemalige Ackerbrachen werden wieder genutzt. Die z.B. mit Mais und Raps bewirtschafteten Intensiväcker fallen für die Nahrungssuche des Schreiadlers aus. Die Jungen verhungern schlicht in ihren Nestern.

 

Junger Schreiadler in der Auswilderungsstation bei Templin

Junger Schreiadler in der Auswilderungsstation bei Templin

Schreiadler Jungvogel im Nest

Jungvogel im Nest

 

Daher wurden in den beiden Bundesländern Mecklenburg- Vorpommern und Brandenburg, die aktuell noch über die meisten Schreiadler verfügen, Förderprojekte mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Anzahl der Jungvögel zu erhöhen. Dieses Defizit soll z.B. im angelaufenen LIFE Projektes „Schreiadler“ in der westlichen Uckermark abgebaut werden. Allerdings sind seine Möglichkeiten beschränkt. In den 50-iger Jahren war z.B. auch die Templiner Buchheide Brutrevier von 4 Schreiadlerpaaren. Heute lebt hier immerhin noch ein Brutpaar mit regelmäßigem Bruterfolg.

 

Leider konnte das Revier Buchheide bei Templin nicht in das LIFE Projekt aufgenommen werden. Die Nahrungsflächen des Reviers liegen fast vollständig außerhalb von Natura 2000 Schutzgebieten. Auch andere Förderprogramme greifen hier nicht, da in der Regel nur Natura 2000 Gebiete gefördert werden. Daher hat der Regionalverband Templin des Naturschutzbundes Deutschland e.V. in Eigeninitiative ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem die vorhandenen Nahrungsflächen des Reviers Buchheide langfristig gesichert werden und in Kooperation mit den Grünlandnutzern eine den Anforderungen des Schreiadlers angepasste Grünlandbewirtschaftung umgesetzt werden soll. Dies bedeutet ein Mosaik aus Weide- und Mähnutzung.

 

 

 

2. Bitte um Mithilfe

 

Ziel ist es, langfristig die Mindestnahrungsfläche von ca. 50 ha für dieses Schreiadlerpaar zu sichern. Beim NaturSchutzFond Brandenburg wurde deshalb im Januar 2014 der Antrag zum Erwerb von ca. 20 ha Fläche in der Buchheide gestellt. Insgesamt 120.000 € werden hierfür benötigt. Der NABU Regionalverband Templin e.V. muss für die Umsetzung des Projektes insgesamt 70.000 € Eigenmittel aufbringen.

 

Hammerfließ in der Templiner Buchheide

Ziel des Projektes ist die langfristige Sicherung eines Mosaiks aus Weide- und Mähnutzung für die Nahrungsflächen entlang des Hammerfließes in der Templiner Buchheide

 

 

Junger-Schreiadler auf der Fütterungsplattform

Junger-Schreiadler auf der Fütterungsplattform

 

Weiterhin betreibt der NABU- Regionalverband Templin eine Auswilderungsstation für Schreiadler. Dahinter verbirgt sich, dass die Schreiadler regelmäßig 2 Eier pro Brut legen. Das erste, stärkere Adlerküken, wirft in den ersten Tagen den Schwächeren aus dem Nest. Vor dem Hintergrund nicht ausreichenden Nahrungsdargebots ist dies für den Erhalt der Art eine sinnvolle Anpassungsstrategie, die sich die Adlerschützer heute zunutze machen. Dabei werden aus den Horsten das schwächere der geschlüpften Jungadler entnommen und bis zum Ausfliegen betreut. Anschließend wird noch bis zum Wegzug der Adler Anfang September eine Fütterung betrieben.

 

Die Anzahl der jährlich- ausgeflogenen Jungvögel konnte mit Hilfe dieser Maßnahme in den letzten 10 Jahren in Brandenburg verdoppelt werden. Die ersten derart großgezogenen Jungadler sind bereits wieder nach Brandenburg zurückgekehrt. Im Jahr 2014 wurde in der Nähe der Auswilderungsstation ein neues Adlerrevier gegründet. Ein Erfolg, der uns hoffen lässt und uns zeigt, dass wir auf dem richtigenWeg sind!

 

Wir sind hier jedoch dringend auf die Hilfe und Unterstützung von NABU Mitgliedern und Naturfreunden angewiesen. Helfen Sie mit einer Spende, die Lebensräume dieses majestätischen Vogels für unsere Region zu erhalten und zu schützen.

 

Spendenkonto:IBAN: DE08 1705 6060 0101 0137 01BIC: WELADED1UMP

Kontoinhaber: NABU Templin e.V.     Zahlungsgrund: Spende Schreiadler

 

Norbert Bukowsky

Vorsitzender

 

 

Zeitungsartikel zum Thema:

Adler kreisen über der Buchheide

 

 

 

Zuletzt geändert: 18.03.2016